Rangnick scheitert mit United an Atletico
Die Hoffnungen Manchester Uniteds auf ein Erreichen des Viertelfinales der Champions League haben sich nicht bewahrheitet. Dabei waren die Vorrausetzungen vor der zweiten Partie gegen Atletico Madrid eigentlich gar nicht schlecht. Die erste Partie war mit 1:1 geendet. Das englische Team des deutschen Trainers Ralf Rangnick hätte entsprechend nur vor eigenem Publikum gewinnen müssen, um weiterzukommen. Stattdessen setzte sich Atletico mit 1:0 durch. Superstar Cristiano Ronaldo, seit geraumer Zeit ein scharfer Kritiker Rangnicks, gab nicht einen einzigen Torschuss ab.
Spielbericht: Das war ganz schwach
Das Tor des Tages fiel in der 41. Minute. Den Treffer erzielte Atleticos Mittelfeldmann Renan Lodi. Es war ein faires Ergebnis, obwohl United eigentlich jede Statistik gewann. Manchester hatte beispielsweise 11:8-Torschüsse, gewann 54 Prozent der Zweikämpfe, hatte 60 Prozent Ballbesitz und die um sieben Prozent bessere Passquote. Dieses Spiel war aber ein beeindruckendes Zeugnis, dass Zahlen im Fußball eben nicht alles sind. Madrid baute einen soliden Abwehrblock auf, an dem sich die Briten immer wieder die Zähne ausbissen. Die Torschüsse des Gastgebers waren größtenteils ungefährlich. Die Spanier konnten hingegen immer wieder gefährliche Nadelstiche setzen.
United ließ vor allem die Härte in den gefährlichen Zonen vermissen. Erst in der Schlussphase kassierte das Team eine gelbe Karte – in einem Moment, wo sich längst Verzweiflung ausgebreitet hatte. Rangnick erkannte diese Umstände weitgehend an: Er sprach zwar von einer „sehr guten ersten Halbzeit“, bei der seine Mannschaft „mit einer hohen Aggressivität“ gearbeitet habe. Diese Meinung hatte er relativ exklusiv. Der zweite Durchgang sei allerdings schwach gewesen, weil United es in Gestalt von Atletico mit einem Gegner zu tun gehabt habe, die das Zerstören wie kaum eine andere beherrsche, so der 63-Jährige mit einem Statement weiter, das die Wirklichkeit auf dem Platz hervorragend beschrieb. Es ist nicht die Saison von United – daran konnte auch Rangnick nichts ändern.